Kriegsjahre 1939-1945
1939
Der bisherige Bademeister Leenen wird zur Kriegsmarine einberufen. Johann Haefs wird sein Nachfolger.
An den Öffnungszeiten (wochentags 13:00 bis 20:00 Uhr und sonntags 10:00 bis 20:00 Uhr) wird festgehalten. In einem Brief der Kreisverwaltung heißt es, es soll vermieden werden, dass die Badeanstalt geschlossen werden muss: Den angespannt arbeitenden Menschen soll die Gelegenheit zum Bad gegeben werden.
1944
In diesem Jahr wird die Badezeit bis 20:30 Uhr verlängert und es wird eine neue Klausel in die Badeordnung eingefügt:
In erster Linie sollen Volksgenossen der Gemeinden Wachtendonk, Wankum und Herongen bevorzugt zum Badebetrieb zugelassen werden. Schulkinder und Jugendliche unter 18 Jahren werden nur noch zugelassen, wenn eine geeignete Aufsicht durch die Lehrerschaft, Hitlerjugend (HJ) und Bund Deutscher Mädel (BDM) gesichert ist. Kleinkinder sind auch in Begleitung Erwachsener nicht mehr gerne gesehen. Maximal 150 Personen dürfen sich nun noch gleichzeitig im Bad aufhalten.
Bei öffentlichen Luftwarnungen ist die Badeanstalt sofort von allen Jugendlichen und Eltern mit Kindern zu räumen. Die Erwachsenen sollen unter den Bäumen in Deckung gehen.
Bei Fliegeralarm haben alle Besucher das Gelände sofort zu räumen.
Damit alle Volksgenossen die Gelegenheit zum Baden hatten, wird von den Erwachsenen erwartet, dass sie sich nicht länger als zwei Stunden in Bad aufhalten.
Nach dem Krieg
Kurz nach dem Krieg werden bereits die Kriegsschäden am Bad beseitigt und der Badebetrieb kann schnell wieder starten.
Es folgen Anpassungen der Eintrittspreise und die Währungsreform im Jahre 1948. In der zweiten Woche des „neuen Geldes“ besuchen 1.350 Erwachsene und 1.700 Kinder und Jugendliche das Schwimmbad.
Interessant bleibt, dass sich auch in den ersten Nachkriegsjahren der Betrieb als “Familienbad” immer noch nicht ganz durchsetzt:
– montags ist reiner Frauenbadetag,
– donnerstags ist ausschließlich für die Männer geöffnet.